Erklärung von Nachhaltigkeitsbegriffen
Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auch regulatorisch gibt es heute Vorgaben, die Unternehmen erfüllen müssen. Dazu kommen immer mehr Begriffe und Abkürzungen. Wir vom Bankhaus DONNER & REUSCHEL haben einige Begriffe für Sie rausgesucht und diese kurz und knapp erläutert. Denn nur wenn wir alle wirklich die Bedeutung von Nachhaltigkeit verstehen, können wir auch aktiv daran arbeiten. Sicher ist: Wer auch in Zukunft bestehen will, muss heute die Weichen für sein Unternehmen, die Gesellschaft und die Umwelt stellen. Wir haben die Begriffe und Abkürzungen zur Nachhaltigkeit für Sie alphabetisch sortiert. Wenn Ihnen Begriffe fehlen oder Sie Fragen dazu haben, sprechen Sie uns jeder Zeit gern an oder schreiben Sie uns eine Nachricht: natalie.schmid@donner-reuschel.de.
IHR KONTAKT
Viviane Kaula
DONNER & REUSCHEL2-Grad-Grenze oder 2-Grad-Ziel: Begrenzung der durchschnittlichen Erderwärmung auf weniger als zwei Grad bis zum Jahr 2100, um die schlimmsten Naturkatastrophen abzuwenden, die durch den Temperaturanstieg seit vorindustriellen Zeiten ausgelöst werden. Siehe auch „Übereinkommen von Paris“.
A
Active Ownership: Aktive Beeinflussung des Verhaltens von Unternehmen, um sicherzustellen, dass wir in nachhaltig geführte Unternehmen investieren. So tragen wir dazu bei, den Wert der Anlagen zu schützen und zu steigern.
B
Best-in-Class: Ein Unternehmen oder ein Land, das in Bezug auf Nachhaltigkeit und Performance besser abschneidet als die Vergleichsgruppe.
Biodiversität: Biodiversität oder biologische Vielfalt ist in den biologischen Wissenschaften ein Bewertungsmaßstab für die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum oder in einem geographisch begrenzten Gebiet
C
CO2-Fussabdruck: Treibhausgase, die eine Gruppe, ein Mensch, ein Unternehmen oder ein Land verursacht. Zu den häufig eingesetzten Kennzahlen gehören die Kohlendioxidemissionen und die Kohlendioxidintensität.
CO2-negativ: Unternehmen, das durch seine Tätigkeit mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre bindet als es hinzufügt.
CO2-Neutralität: Zustand, wenn so viel Kohlendioxid emittiert wie gebunden wird. Im Gegensatz zu Netto-Null-Kohlendioxid wird Klimaneutralität oft (aber nicht immer) von einem Dritten bestätigt oder zertifiziert. Die Bedeutung dieser Begriffe ist regional unterschiedlich.
CO2-Kompensation: Ausgleich der gesamten Kohlendioxidemissionen durch die Finanzierung klimanegativer Aktivitäten in anderen Ländern. Unternehmen gleichen ihre bestehenden Emissionen häufig aus, indem sie beispielsweise in Aufforstungsprojekte investieren.
Corporate Governance: Grundsätze zur Sicherstellung, dass die Unternehmensleitung im besten Interesse der Aktionäre handelt. In jüngster Zeit wurde der Ordnungsrahmen auf die Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder erweitert.
Corporate Responsibility: Verantwortung eines Unternehmens, so zu handeln, dass Umwelt und Gesellschaft positiv beeinflusst werden oder zumindest keinen Schaden erleiden. Das Bankhaus DONNER & REUSCHEL hat eine eigenen Corporate Responsibility Managerin, die direkt dem Vorstand unterstellt ist.
D
Dekarbonisierung: Senkung der Kohlendioxidemissionen eines Unternehmens, einer Industrie oder eines Landes. Die Dekarbonisierung ist ein wichtiger Bestandteil der weltweiten Umstellung auf eine kohlendioxidarme Wirtschaft.
Desinvestition: Veräußerung einer Investition. Sie kann erfolgen, wenn das Unternehmen, die Erwartungen der Anleger längere Zeit nicht erfüllt, oft nach Versuchen, auf das Unternehmen Einfluss zu nehmen. Des Weiteren kann sie zur Umsetzung sozialer oder politischer Ziele eingesetzt werden. Beispielsweise verkauften Investoren ihre südafrikanischen Anlagen während des Apartheid-Regimes aus Protest gegen das Regime.
Diversity: Unterschiede in Bezug auf Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Behinderung, Religion, Ansichten oder andere Merkmale. Es geht darum, die Vielfalt zu nutzen und zu fördern, Ungleichheit zu bekämpfen und sicherzustellen, dass die Menschen ungeachtet ihrer Herkunft oder ihrer Überzeugungen geschätzt und respektiert werden.
Drei-Säulen-Buchhaltung: Buchhalterischer Ansatz, der neben dem Gewinn auch die sozialen (Menschen) und ökologischen (Planet) Auswirkungen eines Unternehmens berücksichtigt, um die Gesamtbetriebskosten zu bestimmen.
E
Erneuerbare Energien: Energie aus natürlichen erneuerbaren Quellen wie Sonnenlicht, Wind, Wasser und Erdwärme.
ESG: Environmental, Social & Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung).
ESG-Integration: Allgemeiner Anlageansatz, der bei der Anlageentscheidung neben der traditionellen Finanzanalyse auch die ESG-Faktoren berücksichtigt. Es handelt sich darum, die wichtigsten ESG-Faktoren zu verstehen, denen eine Investition ausgesetzt ist, und sich zu vergewissern, dass jedes damit verbundene Risiko entschädigt wird.
ESG-Fonds-Ratings: Rating, das meistens von externen kommerziellen Anbietern wie MSCI und Morningstar bereitgestellt wird. Die Anbieter untersuchen die zugrunde liegenden Positionen eines Fonds und bewerten das ESG-Gesamtrisiko anhand spezifischer Kennzahlen. Die Auswahl der Parameter und die daraus resultierende Bewertung hängen von den einzelnen ESG-Ratingagenturen ab.
ESG-Indizes: Indizes wie der FTSE 100, der die Wertentwicklung eines Korbs von Anleihen und Aktien abbildet. Immer mehr Indizes schließen bestimmte Branchen aus oder unterziehen Unternehmen einer Prüfung auf Basis von ESG-Kriterien. Der FTSE4Good Index schließt beispielsweise Unternehmen aus, die bestimmte ESG-Kriterien nicht erfüllen.
Ethisches Investieren: Auch „Value-based Investing“ genannt.
Europäischer Grüner Deal: Politischer Rahmen und Maßnahmenpaket mit dem Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Vor diesem Hintergrund wird die Wirtschaft durch grüne Technologien gefördert, eine nachhaltige Industrie geschaffen und die Umweltbelastung verringert.
F
Fossile Brennstoffe: Natürliche, nicht erneuerbare Energieträger wie Kohle, Öl und Gas. Die Gase, die beim Verbrennen dieser Stoffe (beispielsweise Kohlendioxid) ausgestoßen werden, gelten als Hauptverursacher des Klimawandels.
Freedom House Global: Freedom House bewertet den Zugang der Menschen zu politischen Rechten und bürgerlichen Freiheiten in 210 Ländern und Territorien in seinem jährlichen Bericht “Freiheit der Welt”. Individuelle Freiheiten sind z.B. das Wahlrecht, die Meinungsfreiheit oder die Gleichheit vor dem Gesetz. Diese können durch staatliche oder nichtstaatliche Akteure beeinträchtigt werden.
G
Geschlechtsspezifisches Lohngefälle: Kennzahl für die Geschlechtergleichstellung, die den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen oder mittleren Einkommen von Männern und Frauen veranschaulicht.
Globaler Pakt der Vereinten Nationen: Freiwilliger Pakt der Vereinten Nationen zur Förderung verantwortungsvoller Unternehmen auf Grundlage ihrer zehn allgemein anerkannten Grundsätze und zur Unterstützung breiterer gesellschaftlicher Ziele wie die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG).
Governance-Faktoren: Das „G“ von „ESG“. Es zeigt, wie gut ein Unternehmen geführt wird. Zu den Governance-Faktoren zählen die Vergütung, die Struktur der Leitungsgremien und die Unternehmensstrategie.
Greenwashing: Irreführende Mitteilungen zum ökologischen Nutzen eines Produkts, einer Dienstleistung oder einer Organisation, um ein Unternehmen als umweltfreundlicher darzustellen, als es ist.
I
Impact Investing: Anlagen, mit denen zugleich bestimmte positive soziale Veränderungen und finanzielle Erträge erzielt werden sollen. Impact-Anlagen schaffen eine direkte Verbindung zwischen Portfolioanlagen und Aktivitäten mit einer positiven Auswirkung auf die Gesellschaft. Bislang erfolgten die meisten Aktivitäten im Zusammenhang mit nicht börsennotierten Vermögenswerten. Nicht zu verwechseln mit der Impact-Messung (siehe unten).
Impact-Messung: Es handelt sich dabei um die Art und Weise, wie die Aktivitäten von Unternehmen sich positiv und negativ auswirken.
Integrierte Berichterstattung: Unternehmensberichterstattung, die die Beziehung zwischen Strategie, Governance und Wertentwicklung eines Unternehmens darstellt und beschreibt, wie Mehrwert für verschiedene Stakeholdergruppen geschaffen wird. Der International Integrated Reporting Council ist für diesen Bereich der allgemein anerkannte Maßstab.
K
Klimawandel: Veränderung des globalen Klimas, etwa Temperaturanstieg und steigende Meeresspiegel, infolge der Witterung und der Tätigkeit der Menschen. Nicht zu verwechseln mit der Erderwärmung, die ausschließlich die steigenden Temperaturen aufgrund der menschlichen Aktivität betrifft.
Klimaneutralität: Netto-Null-Emission aller Treibhausgase, einschließlich Methan und Stickoxide, nicht nur Kohlendioxid. Da immer mehr Länder sich zur Kohlendioxidneutralität verpflichten, streben sie wohl auch bald die Klimaneutralität an.
Kohlendioxidintensität: Kohlendioxidemissionen pro Million US-Dollar Umsatz einer Gruppe, eines Menschen, eines Unternehmens oder eines Landes.
Kohlendioxidpreis: Bestimmung der Kosten von CO2 , in der Regel in Form einer Gebühr pro in die Atmosphäre abgegebener Tonne CO2 , oder Begrenzung der zulässigen Gesamtemissionen eines Unternehmens und Ausstellung von Emissionsrechten. Die Bezifferung von Emissionen gilt vielerorts als die effizienteste Methode, Umweltverschmutzer dazu zu bewegen, die Schadstoffemissionen zu senken.
Kontroverse Unternehmen: Unternehmen oder deren Vertreter, die sich in einer unsachgemäßen, unethischen oder fahrlässigen Weise verhalten und die Stakeholder negativ beeinflussen (z.B. Verursachung eines schweren Unfalls oder einer Menschenrechtsverletzung), was zu Reputationsschäden und in einigen Fällen zum vollständigen Zusammenbruch der Unternehmen führt.
Korruption: Unehrliche und manchmal illegale Aktivitäten, einschließlich Bestechung und Betrug, die verheerende Auswirkungen auf ein Unternehmen und dessen Stakeholder haben können.
Kreislaufwirtschaft: Wirtschaft, in der es keine Abfälle gibt, weil Ressourcen nie entsorgt, sondern ständig recycelt oder wiederverwertet werden.
Klimaanleihe: Anleihe, mit deren Erlösen neue und bestehende umweltschonende Projekte finanziert werden, etwa im Bereich erneuerbare Energien oder Energieeffizienz.
Kohlendioxidarme Wirtschaft: Wirtschaft, deren Kohlendioxidausstoße minimal ist. In der Regel werden nicht fossile Brennstoffe, sondern kohlendioxidarme Energieträger eingesetzt.
M
Menschenrechte: Fundamentale Rechte, die allen Menschen zustehen. Dazu gehören das Recht auf Leben, auf Freiheit, auf ein Leben ohne Sklaverei und Folter sowie auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung. Die UN-Menschenrechtserklärung ist ein allgemein anerkannter Maßstab für diese grundlegenden Rechte.
MSCI Index (oder MSCI World): Der MSCI (Morgan Stanley Capital International) Index ist ein weltweit angelegter Aktienindex, der mehr als 1.500 Einzelwerte umfasst. Ziel des Indizes ist es, die Entwicklung der globalen Aktienmärkte und der Weltwirtschaft kenntlich zu machen.
Mikrofinanz: Finanzdienstleistungen für Kunden, die traditionell aus dem formellen Bankensektor ausgeschlossen sind, etwa Unternehmer, Kleinunternehmer, Arbeitslose, Gruppen mit niedrigem Einkommen oder Privatpersonen.
Moderne Sklaverei: Ausbeutung von Menschen, die von einer Person, die sie beherrscht, zu einer Handlung gezwungen werden. Es gibt keine allgemeingültige Definition für den Begriff. Moderne Sklaverei kann viele Formen annehmen, etwa Leibeigenschaft, Zwangsarbeit, Menschenhandel und Kinderarbeit.
N
Nachhaltigkeit: Fähigkeit, sich dem Druck des Wandels und der Verantwortung anzupassen, um langfristig zu überleben und Mehrwert zu schaffen. Diese Fähigkeit hängt stark von den Beziehungen eines Unternehmens oder Landes mit seinen Stakeholdern ab.
Nachhaltigkeitsfaktoren: Faktoren, die den Wert einer Anlage langfristig beeinflussen können. Dazu gehören auch die ESG-Faktoren.
Nachhaltigkeitsrisiko: Veränderung oder Ereignis in einem Faktor, der sich möglicherweise negativ auf den langfristigen Wert einer Anlage auswirkt. Dazu gehören auch die ESG-Faktoren.
Nachhaltiges Investieren: Anlagen, die nicht nur den ESG-Faktoren entsprechen, sondern noch weiter gehen und sich auf die Branchenführer in Bezug auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Bei der ESG-Integration und dem nachhaltigen Investieren geht es darum, mit der Unternehmensleitung zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Gesellschaft bestmöglich geführt wird.
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDG): 17 Ziele auf der Grundlage der wesentlichen Herausforderungen, mit denen die Gesellschaften, die Umwelt und die einzelnen Volkswirtschaften heute weltweit konfrontiert sind. Die Vereinten Nationen beschreiben ihre SDG als „Plan für eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle“.
Netto-null: Siehe „Kohlendioxidneutral“. Unternehmen oder Länder, die sich selbst als „netto-null“ bezeichnen, wurden in der Regel nicht von Dritten in Bezug auf ihre Selbsteinschätzung bestätigt oder zertifiziert. Die Verwendung der Begriffe kohlendioxidneutral und netto-null hängt von den einzelnen Regionen ab. Nicht zu verwechseln mit „Null-Kohlendioxid“.
Null Kohlendioxid: Unternehmen, das kein Kohlendioxid ausstösst. Dieses Ergebnis wird nicht durch einen Ausgleich, sondern durch null Emissionen erzielt. Nicht zu verwechseln mit netto-null.
O
Overboarding: Annahme zu vieler Aufsichts- oder Verwaltungsratsmandate, sodass die Person nicht mehr fähig ist, ihre Zeit angemessen aufzuteilen und ihrer Verantwortung in den einzelnen Aufsichtsgremien effektiv nachzukommen.
P
Pariser Übereinkommen: Weltweite Verpflichtung, die 2015 anlässlich der COP 21 in Paris vereinbart wurde, mit dem Ziel, den Anstieg der durchschnittlichen Erderwärmung gegenüber vorindustriellen Zeiten auf unter 2 Grad zu begrenzen. Siehe auch „2 Grad“.
Physische Risiken des Klimawandels: Von Klimaereignissen ausgehendes Risiko in Bezug auf die physischen Vermögenswerte eines Unternehmens, wie Vorräte und Ausrüstung, die Lieferkette, den Betrieb sowie die Märkte und Kunden.
Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren der Vereinten Nationen (PRI): Sechs Grundsätze, nach denen sich Anlageneigentümer und Vermögensverwalter freiwillig dazu verpflichten, ESG-Themen in ihre Anlageprozesse, aktive Eigentümerschaft und Berichterstattung einzubeziehen und verantwortungsbewusstes Investieren in der gesamten Branche zu fördern.
S
Saubere Technologien: Produkte, Dienstleistungen und Prozesse, die weniger natürliche Ressourcen verbrauchen und Emissionen und Abfälle reduzieren oder eliminieren.
Scope 1-Emissionen: Direkte Emissionen aus Quellen, die der Emittent besitzt oder beherrscht, etwa Emissionen von Firmenfahrzeugen.
Scope 2-Emissionen: Indirekte Emissionen aus Quellen, die der Emittent besitzt oder beherrscht, wie Emissionen aus dem Stromverbrauch der Verwaltung eines Unternehmens.
Scope 3-Emissionen: Indirekte Emissionen aus Quellen, die der Emittent nicht besitzt oder beherrscht, die aber indirekt die Lieferkette des Emittenten beeinflussen, wie die Emissionen der Beschäftigten, die zur Arbeit fahren.
Screening: Anlageansatz, der Unternehmen vor einer Investition auf Grundlage bestimmter Kriterien ausschließt. Negative Filter schließen manche Unternehmen aus, weil sie in unerwünschten Geschäftsfeldern oder Branchen arbeiten. Positive Filter schließen Unternehmen ein, die ihren Vergleichsgruppen im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Performance voraus sind. Dabei werden „Best-in-Class“-Investments herausgefiltert.
Soziale Anleihen: Anleihe, deren Erlöse vom emittierenden Unternehmen oder Staat gezielt zur Finanzierung neuer und bestehender Projekte mit sozialem Nutzen, etwa erschwingliche Gesundheitsleistungen und neuer Wohnraum, verwendet werden.
Soziale Faktoren: Das „S“ von ESG. Soziale Angelegenheiten beziehen sich auf die Interaktion eines Unternehmens mit den Gemeinschaften, in denen es tätig ist, sowie den Lieferanten, Beschäftigten, Kunden, Behörden und Regulatoren. Dazu zählen beispielsweise Arbeitsgesetze, Gesundheit und Sicherheit, Lieferkettenmanagement, Ernährung und Adipositas.
Sustainable Development Goals: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen, welche weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Sie wurden in Anlehnung an den Entwicklungsprozess der Millenniums-Entwicklungsziele entworfen
Sustainability Accounting Standards Boards (SASB): Gemeinnützige Organisation, die 2011 mit der Festlegung von Nachhaltigkeitsrichtlinien, die weltweit eingesetzt werden, begann. SASB ist aufgrund seiner Wesentlichkeitskarte bekannt.
Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR): Mit der neuen Offenlegungsverordnung für nachhaltige Finanzen1 (SFDR) wurden verschiedene Offenlegungspflichten für Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater auf Unternehmens-, Dienstleistungs- und Produktebene eingeführt. Ziel ist es, auf standardisierte Weise mehr Transparenz über die Nachhaltigkeit auf den Finanzmärkten zu schaffen, um so Greenwashing zu verhindern und Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
T
Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD): Freiwillige Richtlinie für die Offenlegung von Klimarisiken mit dem Ziel, eine einheitliche und vergleichbare Berichterstattung zu schaffen. Sie wird von vielen Unternehmen, Banken und Anlegern eingesetzt.
Thematisches Investieren: Investments in Unternehmen, die einem bestimmten Anlagethema zugeordnet werden können, beispielsweise erneuerbare Energien, Abfall- und Wasserwirtschaft, Innovationen im Bereich Bildung oder Gesundheit.
Transparency International Korruptionswahrnehmungsindex: Der Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er wird vom Internationalen Sekretariat von Transparency International erstellt und listet Länder nach dem Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption auf.
Treibhausgase: Kohlendioxid, Methan, Stickstoff und fluorierte Gase. Diese Gase halten die Wärme in der Nähe der Erdoberfläche und zählen zu den wesentlichen Ursachen des Klimawandels.
U
Übergangsrisiko: Finanzielle Risiken, die sich infolge neuer Richtlinien und Gesetze sowie tiefgreifender technologischer Umwälzungen und Marktänderungen im Rahmen der Umstellung auf eine kohlendioxidarme Wirtschaft und eine klimaresistente Zukunft ergeben könnten.
Umweltfaktoren: Das „E“ von „ESG“ (Umwelt, Soziales und Governance). Sie betreffen Umweltverschmutzung, Klimawandel, Energieverbrauch, Rohstoffnutzung, Abfallbewirtschaftung, biologische Vielfalt und weitere ökologische Herausforderungen und Chancen.
V
Verantwortungsbewusstes Investieren: Anlageansatz, der ESG-Chancen und -Risiken berücksichtigt und Engagement und Stimmausübung durch Vertreter nutzt, um nachhaltige, langfristige finanzielle Erträge zu erzielen. Siehe auch nachhaltiges Investieren.
Vertragsstaatenkonferenz (COP): Vertragsstaatenkonferenz des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), die völkerrechtlich der höchste Entscheidungsträger ist und jährlich zusammentrifft, um das Übereinkommen umzusetzen. Ziel des Übereinkommens ist es, Treibhausgase auf einem akzeptablen Niveau zu stabilisieren. Das Übereinkommen von Paris entstand anlässlich der COP 21.
Verwaiste Investitionen: Vermögenswerte, die bereits vorhanden sind, aber verwaisen oder langfristig nicht in der Lage sein könnten, eine Rendite zu erzielen. Fossile Brennstoffe sind die häufigsten verwaisten Investitionen.
W
Wissenschaftsbasierte Ziele: Emissionsreduktionsziele, die mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft übereinstimmen, um die Erderwärmung im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten deutlich unter 2 Grad zu halten.