13. Februar 2024 / Sadettin Yildiz
Chinas Immobiliensektor: Anhaltender Abschwung lähmt das Land
Die Situation in China erinnert an die in Japan zu Beginn der 1990er Jahre, in der die über viele Jahre hinweg entstandene Immobilienblase platzte. Der Immobiliensektor befindet sich in einem anhaltenden Abschwung, der das Land lähmt. Da Immobilien meist durch Kredite finanziert werden, geraten Banken unter Druck. Eine sich selbst verstärkende Dynamik aus fallenden Immobilienpreisen, Kreditausfällen und Panikverkäufen an den Aktienmärkten ist charakteristisch für derartige Krisen – ganz ähnlich wie auch 2008 in den USA. Wodurch endet diese Abwärtsspirale? Hier ist die Vergangenheit eindeutig: Die Zentralbank muss die Zinsen senken, Geld drucken, und mit diesem neu geschaffenen Geld die Kreditausfälle der Banken überkompensieren.
„Die Zentralbank muss die Zinsen senken.“
Unserer Einschätzung nach werden chinesische Aktien erst interessant, wenn seitens der Zentralbank in großem Stil Geld gedruckt wird, analog zur Situation 2009 in den USA. Bis dies geschieht, sehen wir strategisch von einem Engagement ab. Anleger müssen in China auch die politischen Verhältnisse mit der Gefahr verstärkter Regulierung, potenzieller Enteignungen und geopolitischen Spannungen bedenken.
Dieser Beitrag ist Teil einer großen Experten-Umfrage, die das Investmentportal e-fundresearch durchgeführt hat: Experten-Umfrage Teil 2/2 | Chinesische Aktien: Attraktive Bewertungen oder fallendes Messer? (e-fundresearch.com)