Anfang dieser Woche fielen die Umfragen unter Unternehmen zu ihrer aktuellen und erwarteten Geschäftslage (HCOB-Einkaufsmanagerindizes) aus europäischer Sicht ernüchternd aus.
Nach der erwartungsgemäßen Leitzinssenkung der EZB vergangene Woche stehen in dieser Woche einige Zinsentscheide auf der Agenda, unter anderem in den USA, Großbritannien, Japan und China.
Die Entwicklung der Zinsen spielt für die Aktienmärkte eine wesentliche Rolle. Steigende Zinsen bedeuten höhere Refinanzierungskosten für Betriebsmittel, Vorleistungen oder Investitionen von Unternehmen sowie kreditfanzierten Konsum. Dadurch verschlechtern sich die Aussichten für die Gewinnentwicklung der Unternehmen und damit für die Aktienkurse. Zudem sind verzinsliche Anlagealternativen attraktiver.
Anfang August hatte ein etwas schwächer ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht und die daraus resultierenden Sorgen vor einer Rezession zum allgemeinen Abverkauf von Risikoanlagen, wie z.B. Aktien, beigetragen. Zwar haben sich die Kurse wieder erholt, allerdings achten Anleger in dieser Woche genau auf die Veröffentlichung der Daten zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der neu geschaffenen sowie offenen Stellen.
Das Statistische Bundesamt bestätigte die anhaltend schwache Wachstumsdynamik der deutschen Volkswirtschaft auch für das zweite Quartal.
Im US-Bundesstaat Wyoming findet ab Donnerstag das jährliche „Economic Symposium“ der Federal Reserve Bank of Kansas City, ein internationales Notenbankertreffen, statt. In der Vergangenheit wurden bei solchen Gelegenheiten oft entscheidende Hinweise zur künftigen Ausrichtung der Geldpolitik gegeben. Entsprechend groß ist die Erwartungshaltung vieler Beobachter in diesem Jahr.
Im zweiten Quartal fiel das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft mit 0,7 Prozent enttäuschend aus. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren:
Zuletzt haben vor allem politische Ereignisse die Schlagzeilen geprägt: die vorgezogenen französischen Parlamentswahlen, die Wahl des Unterhauses in Großbritannien und das erste Fernsehduell zwischen Joe Biden und Donald Trump im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA.
Die hektisch vorgezogene Parlamentswahl in Frankreich ist der kurzfristig größte Aufreger mit deutlichen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte.
Die Wirtschaft in der Eurozone und in Deutschland kommt nur sehr langsam voran. Sowohl die Schnellschätzungen der HCOB-Einkaufsmanagerindizes als auch der ifo-Geschäftsklimaindex verzeichneten Rückschläge – vor allem für die Industrie auf noch schwachen Niveaus.