Mumm Kompakt
28.05.2024 / Carsten Mumm
Die allgemeine Markterwartung einer ersten Leitzinssenkung in der kommenden Woche durch die EZB dürfte erfüllt werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Notenbanker keinen vordefinierten Pfad für weitere Zinssenkungen ankündigen werden. Vielmehr dürften sie die Datenabhängigkeit weiterer geldpolitischer Entscheidungen unterstreichen.
Preisanstieg im Dienstleistungssektor
Die Daten fielen jedoch zuletzt ernüchternd aus. Aktuelle Umfragen von Unternehmen zeigten vor allem im Dienstleistungsbereich deutlich ansteigende Einkaufs- und Verkaufspreise. Passend dazu – denn der wichtigste Kostenfaktor bei vielen Dienstleistern sind die Löhne – berichtete die EZB für das erste Quartal mit 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr einen weiterhin hohen Lohnzuwachs in der Eurozone, während die Bundesbank für Deutschland sogar einen Anstieg der Tarifverdienste um 6,2 Prozent vermeldete.
Daten für Mai bleiben abzuwarten: Kommt der Aufwärtsimpuls?
Damit rücken in dieser Woche zunächst die Mai-Inflationsdaten für Deutschland und die Eurozone in den Fokus, die jeweils leicht ansteigend erwartet werden. Am Freitag werden die für die US-Notenbank Fed besonders relevanten PCE-Preisdaten für April veröffentlicht. Nur wenn beide positiv überraschen sollten, könnten schon vor der Sitzung des EZB-Rats am 6. Juni größere Aufwärtsimpulse für die Aktienmärkte entstehen.